Eine Reportage über Schönheit in Vietnam.
Schönheit ist subjektiv und liegt im Auge des Betrachters.
Ein Merkmal von Schönheit sind unsere Haare. Volles Haar gilt grundsätzlich als attraktiv, sowohl bei Männern als auch bei Frauen.
Das Schönheitsideal in Vietnam ist sehr an das westliche Ideal angelehnt. Miss Vietnam am Titel zeigt dies deutlich mit ihrem hellen Teint und der schmalen Nase. Viele Vietnamesinnen färben sich zusätzlich die Haare noch rötlichbraun, um dem westlichen Blondtönen näher zu kommen. Die Kosmetikindustrie verdient ein Vermögen mit hautaufhellenden Duschgels und Cremes. Auch Kliniken für plastische Chirurgie erleben, speziell in den Großstädten – einen Aufschwung und bleichen fleißig die Haut oder greifen im Extremfall sogar chirurgisch ein.
Wir wollen alle schön sein. Der Besuch beim Friseur ist für mich Ausdruck von diesem „Schönsein“-Wollen.
Friseursalons gibt es in Vietnam an jeder Straßenecke. Und doch könnten sie nicht unterschiedlicher sein. Ich habe Friseursalons gesehen, die in einem schicken Haus untergebracht und den unseren in Europa nicht unähnlich sind, dann wieder Salons in einer wackeligen Holzhütte oder gar nur Zeltverschläge auf der Straße oder am Markt. Es gibt Salons, die sich nur auf die Haare ihrer Kund/innen fokussieren und andere, die zugleich auch Braut- und Ballkleider verkaufen bzw. vermieten oder Wasserkanister und Gaskartuschen.
Besonders auffällig ist der Unterschied zwischen Stadt und Land. Während sich Miss Vietnam 2014 für eine Galaveranstaltung in Hanoi gleich von drei Mitarbeiter/innen stylen lässt, hängt anderorts einfach ein kleiner Spiegel an der Hauswand.
Die Fotos entstanden in einem Zeitraum von zwei Wochen im Herbst 2017 im Norden von Vietnam.
